Grab 46 Fanni Stein

Hier ruht in gott

Frau Phillip Stein

Fanni geb. Stolzenbach

geb. 25. juli 1931

gest. 5. März 1900.

Frieder ihrer Asche

 

Mit einiger Gewißheit kann man davon ausgehen, daß Philipp Stein der Sohn von Israel Stein war (siehe (35)) und somit Salomon (06.03.1820, (28)) und Heimann Stein (* Nov.1824, (49)) als seine Brüder zu betrachten sind. Das Elternhaus stand bekanntlich an der Oststraße, Haus Nr. 14.

Wie sein Bruder Heimann heiratete auch Philipp eine Tochter aus der Wolbecker jüdischen Familie Stolz (en)berg,  und zwar Fanni, die am 25. Juli 1831 geboren worden war. Zwischen diesen beiden Familien dürften ebenfalls dauerhafte enge Kontakte bestanden haben, denn auch in der nächsten Generation wird der Sohn und Erbnachfolger eine Stolz (en)berg, nämlich Ida,heiraten.

Die Geburt des ersten Kindes,

  1. Friederike bzw. Frommet, Ende 1859 wurde in den städt. Unterlagen für die Einnahmen zum "Hebammenfondt" (B 242) wie folgt verzeichnet: "Laut Attest vom 2. Januar 1860 ist dem Philipp Stein eine Tochter geboren mit Namen Frommet". Es folgten
  2. Simon (Simion), * Ende 1860;
  3. Samuel, 04.10.1862;
  4. Eva, * 10.02.1864;
  5. Levi, * 07.11.1865;
  6. dann ein Kind am 18.04.1867, das aber offenbar nicht le bensfähig war;
  7. Joseph, * 21.08.1868, und
  8. Sophie, 13.09.1869.

(P.S.: hier ist zu be achten, daß die Kinder aus der Ehe seines Bruders Heimann gelegentlich gleichlautende Vornamen erhielten und im Geburtsdatum nur wenig differierten.)

Etwa im Jahre 1860 erwarb Kaufmann Philipp Stein für seine Familie und als Geschäftshaus das Gebäude Weststraße 2, das früher dem Arzt Dr. Arnold Osthues gehört hatte. Der Kauf wurde mit seiner Witwe abgeschlossen, einer geborenen Jürgens aus dem Haus Gerh. Topp, Oststraße 1. Philipp baute das Haus für seine Zwecke ein wenig um, denn der Bauantrag "auf Anlage einer Ladentür auf Marktseite" findet sich noch in den städt. Akten. Später, etwa zur Jahrhundertwende, ging dieser Besitz auf den erwähnten Sohn Salomon Stein über, der ihn 1917 an den Auktionator Heinrich Tenkhoff veräußerte.

Sein Sohn Levi wurde ein erfolgreicher Textilkaufmann, denn er eröffnete gegenüber vom Marienplatz im expandierenden Norden der Stadt ein größeres Konfektions- und Textilgeschäft, das auch später unter seinem Namen "Warenhaus L. Stein sen." geführt wurde. Auch dieses Geschäft wurde in der Reichsprogromnacht das Ziel schwerer Ausschreitungen und mußte ca. 1939 für den Bau der "Straße der SA" (der heutigen Stern straße) weichen. Es wurde abgerissen.

Literaturhinweis

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Literaturhinweis: Hubert Lukas: „Hier ruhen in Gottes seligem Schutz …“ – Der jüdische Friedhof in Beckum (Beckumer Blätter Nr. 3), Beckum 1988. Seite 68