Grab 28 Salomon Stein

Hier ruht in Gott

Salomon Stein

gest. 19. Juli 1904

im 85. Lebensjahre

 

Hier liegt, unmittelbar neben seiner Ehefrau Friederike, geborene Windmüller (siehe vorher), der Kaufmann Stein, laut Windmüller-Chronik am 06.03.1820 geboren (anders: Grabstein). Die Heirat der beiden muß Ende 1854 stattgefunden haben, in der städtischen Akte betr. "die von Trauungen und Geburten der Juden zu eden Beiträge zum Hebammenfondt" (Akte B 242) wurde im IV. Quartal 1854 die "Heirath des Salomon Stein" verzeichnet. 

Salomons Vater war Israel Stein (* 1785) (siehe Grab (35)), was alle schon durch den jüdischen Namen von Salomon, nämlich Schlaume ben Jisroel, deutlich wird. Von ihm erbte Salomon das elterliche Haus Oststraße 14, das vordem von so beannten Beckumer Familien wie Koberg und danach Heßling bewohnt wurde, die dort bis 1830 eine "Kornbranntbrennerei" betrieben. Seine Schwester Clara (Gelle bas Jisroel) (geb.09.09. 1822) (siehe Grab (41)) heiratete später Isaac Windmüller (siehe Grab (40)). Kurz nach der Heirat erwarb Salomon Stein zusätzlich das Eckhaus an der heutigen Clemens-August Straße 1, die damals Kleine Oststraße hieß, und eröffnete dort ein Tuchgeschäft.

Da die Ehe von Salomon und Friederieke Stein kinderlos blieb, sorgte man sich noch beizeiten um eine zukunftssichere Fortführung des gemeinsamen Lebenswerkes. Die Söhne des (wahrscheinlichen) Bruders Heimann Stein (siehe dazu (49); seine Frau Ida siehe (33)) traten die Nachfolge an: Joseph Stein ( 02.05.1865) übernahm Eigentum und Geschäftsführung im Hause Oststraße 14 (vgl. dazu( 2)). Der andere Sohn von Heimann Stein, Leopold (* 18.10.1869), wurde Nachfolger im Haus Kleine Oststraße 1, der hier das Geschäft mit Tuchen und Weißwaren fortführte.

Am 19. Juli 1904 verstarb Salomon Stein im hohen Alter von 85 Jahren; auch seine Frau Friederike befand sich im 87. Lebensjahr, als sie am 06. April 1906 in Beckum verstarb.

 

Literaturhinweis

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Literaturhinweis: Hubert Lukas: „Hier ruhen in Gottes seligem Schutz …“ – Der jüdische Friedhof in Beckum (Beckumer Blätter Nr. 3), Beckum 1988. Seite 68