A 053 Grab 57 Johanna Lebenberg

Hier ruhet in Gott

Johanna Lebenberg

geb Lion aus Osterwieck

ge. den 2. Dez. 1828

gest. den 13, März 1891

Eintragung im städtischen Register, das den Titel führte: "Die von Trauungen und Geburten der Juden zu erhebenden Beiträge zum Hebammenfondt": "Nr. 12 - II. Quartal 1865 oo Lehmann Lebenberg zu Beckum 45 Jahre alt. Hanne Levi sive Lion Tochter der Eheleute Handelsmann Levi Lion und Riva Levi aus Osterwick 36 Jahre alt, beide israelitischer Glaube, erklärten, daß sie sich ehelich verbunden betrachtet wollen. Beckum 1. Mai 1865".

So wurde die Hochzeit zwischen dem Beckumer Lehmann Lebenberg (s. Grab (24)) und Johanna Livy, geb. am 2. Dezember 1828 in Osterwieck, aktenkundig verzeichnet. Sie lebten in bescheidenen Verhältnissen im Haus Nordstraße 32 und hatten zwei Töchter: Elfriede, geb. 16.03.1866 in Beckum und Rica (Rieka), geb. am 28.10.1869, ebenfalls  in Beckum.

Elfriede lebte unverheiratet im Elternhaus, während Rieka später Hermann Löhnberg heiratete, der hier im Hause den ererbten Fell- und Pelzhandel fortführte und noch vor 1933 verstarb.

Die beiden mittlerweile alten Damen Rieka Löhnberg und Elfriede Lebenberg wurden in der Reichsprogromnacht November 1938 übel drangsaliert und bald darauf, am 6. Dezember 1938, nach Dortmund zwangsübersiedelt; Rieka zusammen mit ihren beiden Kindern Hanna (* 04.04.1909) und Willy (* 23.08.1910). Ihre Leben endeten in den Vernichtungslagern, Hanna konnte als einzige (aus Beckum überhaupt) die KZ`s nur überleben.

Literaturhinweis

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Literaturhinweis: Hubert Lukas: „Hier ruhen in Gottes seligem Schutz …“ – Der jüdische Friedhof in Beckum (Beckumer Blätter Nr. 3), Beckum 1988. Seite 68