Grab 43 Meyer Windmüller
Hier ruht in Gott
Meyer Windmüller
geb. im September 1816
gest. 14. April
im 93. Lebensjahr
Er ruhe sanft!
Sein späteres Wirken vollzog sich vor allem im traditionsreichen Haus Weststraße 32. Dabei darf man aber nicht vergessen, daß seine Wiege im Haus Weststraße 19 stand, wo er am 15. Ellul 5576 (also am 06.09.1816) mit dem jüdischen Namen Meyer ben Schlaume zur Welt kam.
Das Haus Weststraße 19 hatten 1785 der Metzger Bernd Wilm Hagedorn und seine Frau Sophia Hölscher neu gebaut, es dann aber im Jahre 1800 an den Kaufmann Abraham Windmüller verkauft. Dieser Abraham (Awrohom ben Jizchok) war der vierte Sohn des "ersten Beckumer Windmüllers" Isaac Meyer (geb. 1729) und wurde 1780 in Beckum geboren.
(Seine Brüder: Salomon 1770, später Nordstraße 23; Levy 1774, später Weststraße 42; Philipp *1775, später Weststraße 32).
Abraham Windmüller heiratete die uns schon bekannte Schöna Levy (Schöna bas Levy) aus der Ahlener Auerbach-Familie (* 22.05.1784), hatte mit ihr gemeinsam vier Kinder, von denen vor allem Salomon (Schlaume ben Awrohom, 16.10.1805) zu erwähnen ist, * der später im Haus Oststraße 13 lebte. Doch Abraham verstarb am 25. Juli 1807 im frühen Alter von 27 Jahren.
So heiratete die mit 23 Jahren schon verwitwete Schöna Windmüller drei Jahre später, am 15. Oktober 1810, in Beckum den Cousin ihres ersten Mannes, Salomon Windmüller, fast ausschließlich Salomon Abraham Windmüller genannt (so bei Eheschließung), dem wir uns anschließen wollen. (Geboren wurde er am Fest Rausch Haschanah, am 2. Oktober 1777, in Rheda; Schlaume ben Awrohom sein jüdischer Name).
Durch die Eheschließung führte ihn sein Weg also auch von Rheda nach Beckum, wo er im Hause Weststraße 19 wohnte. Als drittes von vier Kindern wurde ihnen der Sohn Meyer geboren. Der "Stammhalter" war der fünf Jahre vorher geborene Abraham Windmüller (* 25.05.1811), der das Erbe in diesem Haus fortführte (Näheres s. Grab (30)). Meyer Windmüller heiratete später Jettchen Windmüller und trat dadurch in die Nachfolge des Hauses Philipp Windmüller, Weststr. 32, ein. Später erwarb er durch Kauf das Nachbarhaus Weststraße 34 hinzu. (Jettchen s. nächstes Grab).
Literaturhinweis
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Literaturhinweis: Hubert Lukas: „Hier ruhen in Gottes seligem Schutz …“ – Der jüdische Friedhof in Beckum (Beckumer Blätter Nr. 3), Beckum 1988. Seite 68